Der Masterplan ist fehlgeschlagen. Ausgehend von einem Konzept der Stadt als klar definiertes und abgeschlossenes Gebilde und mit einer starken Präferenz für Planansichten nach einem Top-Down-Ansatz sowie auf den angepeilten Endzustand konzentriert, den die Stadt erreichen müsste, entpuppte sich der Masterplan als fragile Fata Morgana, die in der modernen Welt von heute keine Richtung vorzugeben vermag und sogar durch zahlreiche Stimmen und Akteure, die die Entwicklung der Stadt behindern, in Gefahr gerät. Da auch heute noch die Zukunft von Städten durch Zonierungen und Massstabspläne entschieden wird und da sich das Schicksal urbaner Regionen als eingefärbte Flecken auf Papier darstellt, entsprechend der statischen Verwendung von Mustern, die das Konventionelle bevorzugen und bestehende Straßenverläufe höflich respektieren, so dass die Stadt nach und nach knirschend zum Stillstand kommt, stellt sich die Frage, ob nicht fundamental anders geartete Ansätze und Instrumentarien entwickelt werden müssten, möchte man den Berufsstand noch ernst nehmen.

MetroBasel erstreckt sich vom Stadtkern mit seinen Vororten über die verstädterten Ansiedlungen in den Tälern im Süden und Norden bis hin zu den ländlicheren Gebiete im Einzugsgebiet von Basel. Das Versagen tritt wahrscheinlich im Grossraum Basel selbst am deutlichsten zutage. Die Stadt und ihre durchgehend verstädterte Umgebung mit ihren 800.000 Einwohnern präsentieren sich als eine international anerkannte Drehscheibe für Kunst, Chemie und Life Sciences. Andererseits scheint für eine Region, die sich über drei Länder, neun Kantone oder Verwaltungsbezirke erstreckt, in denen sich über 200 Gemeinden mit jeweils eigenen Vorschriften, Planungsrichtlinien und teilweise sogar widersprüchlichen Entwicklungszielen befinden, jedes koordinierte Bemühen um einen Regionalplan und eine konzertierte Stadtentwicklung müssig und versandet bald in einem dichten Netz administrativer Hindernisse und organisatorischer Unvereinbarkeiten.

Trotz des geografischen Standorts und des internationalen Charakters der Region werden nach wie vor städtebauliche Masterpläne auf traditionelle Weise ohne viel Koordination zwischen Nachbargemeinden entwickelt, was – falls überhaupt, so doch nur wenige – grenzüberschreitende Vorstellungen darüber auslöst, wie sich die Region entwickeln sollte. Während die Planungsabteilung des Kantons Basel-Stadt derzeit an einem neuen Zonierungsplan arbeitet – die erste grössere Überarbeitung des städtischen Raumplanungskonzepts seit über 30 Jahren – erachtet das ETH Studio Basel dies als Möglichkeit zur Entwicklung eines Alternativvorschlags und zur Erarbeitung einer neuen Konzeption der zukünftigen Entwicklung der Stadt.

Status

Abgeschlossenes Projekt