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Verdichtung oder Innenentwicklung ist das zentrale Paradigma der aktuellen Revision des Schweizer Raumplanungsgesetztes. Dieses Forschungsprojekt analysiert die Auswirkungen der Verdichtungspolitik auf den Wohnungsmarkt und die sozioökonomische Zusammensetzung der Bevölkerung. Dazu wenden wir quasi-experimentelle Untersuchungsmethoden an. Wir vergleichen Gebiete, die für eine Verdichtung ausgewählt wurden, mit sehr ähnlichen Gebieten, in der keine expliziten Verdichtungsmassnahmen vorgenommen wurden.

Hinweise auf Effekte einer solchen Verdichtungspolitik in anderen Ländern (insbesondere in den USA) deuten auf potenziell unbeabsichtigte Auswirkungen dieser Verdichtungspolitik hin, wie z.B. grössere und teurere Wohneinheiten. Die Schweizer Verdichtungspolitik ist ein interessantes Untersuchungsobjekt für die internationale Raumentwicklungsforschung wegen des dynamischen demographischen und wirtschaftlichen Wachstums, des vergleichsweise stark regulierte Wohnungsmarktes und dem hohen Anteil an Mieterinnen und Mieter. Zudem ist die Schweizer Raumplanungspolitik institutionell sehr fragmentiert und stark politisiert, weil die Schweiz über kleinräumige lokale und kantonale Gebietskörperschaften mit einer hohen Autonomie sowie über direktdemokratische Instrumente auf allen politischen Ebenen verfügt. Deshalb ist eine politikwissenschaftliche Analyse für eine Betrachtung der Schweizer Raumplanung von zentraler Bedeutung.