Generationen (CC0 1.0 by hannahpirnie via pixabay.com)

Ein Forschungsansatz wie die Berücksichtigung des Lebensverlaufs (Life-Course Approach) für das Mobilitätsverhalten und die Wahl des Wohnsitzes (D-A-CH)

Um die Stabilität und Veränderungen im Mobilitätsverhalten von Personen im Verlauf ihres Lebens zu erforschen, hat sich in den vergangenen Jahren der Ansatz der Mobilitätsbiographien entwickelt. Die Komplexität solcher Änderungen wird sich aufgrund gesellschaftlicher Trends, wie z.B. der Arbeitsmarktwandel, Individualisierung und Pluralisierung von Haushalts- und Familienstrukturen, in Zukunft voraussichtlich noch erhöhen. Mobilitätsbiographien werden im individuellen Lebensverlauf von drei Faktoren beeinflusst: Haushalts- und Familienstrukturen, Arbeitsleben und Wohnbiographien. Darüber hinaus werden Mobilitätsbiographien von Änderungen des Lebensstils und der Werte sowie von Veränderungen in den Rahmenbedingungen, wie z.B. das bauliche Umfeld oder die Transportpreise, beeinflusst. Neben den Änderungen des individuellen Lebensverlaufs unterscheiden sich Mobilitätsbiographien von einer Generation zur nächsten erheblich aufgrund der technischen, politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen

Das Projekt untersucht ausgewählte Aspekte dieser Mobilitätsbiographien, wie z.B.:

  • Auswirkungen von Änderungen in der Haushalts- und Familienstruktur, von Wohnumzügen und Änderungen der Arbeitsstelle auf den Besitz eines Autos, Verkehrspräferenzen und der Verkehrsdistanzen
  • Inter-Generationen-Vergleiche hinsichtlich der Wohnpräferenzen, den Verkehrseinstellungen und dem Mobilitätsverhalten von jungen Erwachsenen, ihren Eltern und Grosseltern
  • Auswirkungen der Erfahrungen und des Erlernten in der Kindheit (Sozialisierungseffekte) auf die Wohnpräferenzen, Verkehrspräferenzen und Verkehrsverhalten im späteren Erwachsenenalter.

Dazu werden vorhandene, aber bislang ungenutzte Daten analysiert, die retrospektiv von Studenten, ihren Eltern und Grosseltern erhoben wurden. Der Inhalt des Projekts sowie die angewendete Methodologie erweitern die aktuellen Forschungsgrenzen bei Untersuchungen zum Mobilitätsverhalten im Lebensverlauf. Dieses Projekt geht weit über den aktuellen Stand der Forschung hinaus und soll dazu beitragen, die dominierenden statischen Ansätze in der Mobilitätsforschung zu überwinden.

Projektbearbeiter

I. Ehreke

Auftraggeber

Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Partner

TU Dortmund
Goethe Universität Frankfurt

 

Projektlaufzeit

01.2012 – 06.2016

Status

Abgeschlossenes Projekt

 

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