Dr. Monica Menendez | Strassenverkehrstechnik
MULTITUDE – Methoden und Werzeuge für die Kalibrierung und Validierung von Verkehrssimulationsmodellen (COST TU0903)
MULTITUDE ist ein gemeinsames Forschungsprojekt, das im Rahmen des COST-Programms der Europäischen Union (COST Action TU0903) finanziert wird. Das Hauptziel bestand darin, Methoden und Verfahren zur Unterstützung des Einsatzes von Verkehrssimulationsmodellen zu entwickeln, zu implementieren und ihre Verwendung zu fördern, und zwar insbesondere im Hinblick auf die Kalibrierung und Validierung von Modellen, um ihre korrekte Anwendung und die Gültigkeit der Ergebnisse und der darauf basierenden Entscheidungen zu gewährleisten. Das Projekt bestand aus vier Arbeitsgruppen: Untersuchung der aktuellen Verkehrssimulationspraktiken und diesbezüglicher Studien, Schnellstrassenmodellierung, Netzwerkmodellierung sowie die Synthese, Verbreitung und Schulung.
In den vergangenen drei Jahren war die SVT-Gruppe an diesem Forschungsprojekt beteiligt, insbesondere in den Arbeitsgruppen über die Modellierung von Netzwerken sowie die Synthese, Verbreitung und Schulung. Unsere Aufgaben beinhalteten die Analyse der Bedeutung und Auswirkung von Parameters auf die Modellergebnisse, die Entwicklung von Techniken zur Kalibrierung von Netzwerkmodellen, die Validierung und Verfeinerung von der O/D-Matrix sowie die Verbreitung von Leitlinien und Best Practices für die Kalibrierung und Validierung von Modellen.
Einer unserer wichtigsten Beiträge bestand in der Entwicklung der quasi-Optimized Trajectory based Elementary Effects Methode (quasi-OTEE). Die quasi-OTEE ist eine allgemeine Sensitivitätsanalyse (SA), die auf der Elementary Effects (EE) Methode basiert. Diese Methode dient der Analyse der einflussstärksten Parameter eines komplexen Simulators mit sehr niedrigen Rechnerkosten. Sie wurde in vielen Fallstudien mit verschiedenen Simulatoren (wie z.B. VISSIM und Aimsum) validiert. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass mit dieser Methode die einflussstärksten Parameter aus einem in Bezug auf die Rechenanforderungen teuren Modell korrekt identifiziert werden können, bei denen andere quantitative SA-Techniken nicht von Beginn an angewendet werden können.
Zudem haben wir im Rahmen des MULTITUDE eine Studie mit dem Titel Calibration Study of VISSIM (CSV) in Zusammenarbeit mit der Modelling and Simulation (MuS) Gruppe der Verkehrsabteilung (Traffic Division of Transport) für die Stadt Zürich durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie ist es der MuS-Gruppe gelungen, das Kalibrierungsverfahren des VISSIM zu optimieren und an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen. Die Studie wurde zudem als eine Ausgliederung (Pilotprojekt) des neuen National Programme Projekts innerhalb von MULTITUDE ausgewählt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden als Teil der Arbeiten über die Best Practices zur Modelkalibrierung über das MULTITUDE-Netzwerk verbreitet.