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Südliches Bodenseeufer: Projekt für ein urbanisiertes Kulturland

Es ist seit langem bekannt: Die Ausbreitung der Stadt verbraucht Flächen und bedroht die Kulturlandschaft. Die Trennung zwischen Bau- und Nichtbauland hat sich nur bedingt als wirksamer Schutz der Kulturlandschaft erwiesen: Die Siedlungsentwicklung in ländlichen Gemeinden lässt sich nicht stoppen, sondern allenfalls verlangsamen. Dies führt zu einer gefährlichen, weil schleichenden Zersiedlung. Am südlichen Bodenseeufer, wo eine noch weitgehend intakte, agrarisch geprägte Landschaft zunehmend von Städtenetzen überzogen wird, betrifft die Frage nach der Zukunft dieser Kulturlandschaft die Identität einer ganzen Region.
Die Studie «Südliches Bodenseeufer» des ETH Studio Basel stellt neue Formen des Wohnens und Arbeitens für das südliche Bodenseeufer vor.

Was zunächst paradox erscheint – ein Siedlungswachstum bei gleichzeitigem Schutz von Kulturland –, kann sich auf den zweiten Blick in sein Gegenteil verkehren: Mit der Auflösung des Gegensatzes von Bau- und Nichtbauland und der behutsamen Besiedlung von traditionellem Kulturland wird dieses nicht weiter bedrängt, sondern in eine neue, stabile Form überführt.

Das Projekt «Südliches Bodenseeufer»

Die Stiftung Think Tank Thurgau engagiert sich seit mehreren Jahren für eine kritische Auseinandersetzung mit der urbanisierten Schweiz und in dieser Hinsicht auch mit der Entwicklung des Kantons Thurgau und der Region. Nach einem ersten Projektauftrag, «Thurgau – Projekte für die Stille Zonen», hat sie das ETH Studio Basel damit betraut, eine Studie mit Fokus auf den Bodensee zu erarbeiten.
Die Studie richtet sich gleichermassen an Fachleute, an Entscheidungsträger und an die Öffentlichkeit. Als Diskussionsbeitrag zur räumlichen Entwicklung der Schweiz führt sie eine Publikationsreihe des ETH Studio Basel weiter, zu der auch die publizierten Studien Thurgau – Projekte für die Stillen Zonen (2008) und Metropolitanregion Zürich – Der Zürichsee als Projekt (2010) zählen.

Ausgangslage: Eine spezifische Landschaft

Das südliche Bodenseeufer im Kanton Thurgau stellt schweizweit insofern eine erstaunliche Ausnahme dar, als es bis anhin von einer ungezügelten Siedlungsentwicklung verschont worden ist: Grosse Abschnitte noch immer landwirtschaftlich genutzter Flächen stossen direkt ans Wasser. Im Vergleich zum Zürichsee, den eine «gebaute Arena» umschliesst, wird der südliche Bereich des Bodensees noch von einer mehr oder weniger traditionell geprägten Agrar- und Kulturlandschaft umfasst. Dabei besteht entlang des Ufers eine interessante Überlagerung von städtenetzartigen Strukturen und Phänomenen der Stillen Zonen.

Erwartung: Druckfronten der Urbanisierung

Es ist davon auszugehen, dass dieser Zustand mittel- bis längerfristig nicht Bestand hat. Einerseits ist die Bereitschaft zur Umwandlung von Kulturland zu Siedlungsgebiet weiterhin zu erwarten, denn auch die relativ wertschöpfungsstarke Landwirtschaft am Bodensee gerät ins Wanken, sobald die sie stützenden Subventionen hinterfragt werden. Andererseits ist einen zunehmender Siedlungsdruck aus städtischen Regionen (Zürich, Winterthur) sowie aus dem dynamischen süddeutschen Raum absehbar. Dieser Tendenz leisten der Ausbau des S-Bahnnetzes sowie der Bau einer Schnellstrasse im Thurtal Vorschub.
Der Kanton Thurgau vermarktet sich aktiv als günstigen Wohnort für Pendlerinnen und Pendler. Der Traum vom Wohnen im Grünen und ein ausgeprägter Drang in sogenannt ländlichen Gemeinden, sich wirtschaftlich zu entwickeln, führt unweigerlich zum kontinuierlichen Verbrauch der Kulturlandschaft durch neue Einfamilienhaussiedlungen. Die raumplanerische Unterscheidung von Bau- und Nichtbauzonen wird dabei ständig unterwandert und resultiert höchstens in einer relativen Kompaktheit der Siedlungen und einem zeitlichen Verzögern der Zersiedlung. Angesichts der Situation im Schweizer Mittelland ist zu vermuten, dass möglicherweise diese schleichende Zersiedlung sogar besonders gefährlich ist, weil sie das Problem nicht unmittelbar erkennen lässt, und damit nicht nur die Planung, sondern auch die Diskussion über Alternativen behindert.

Vision: Entwicklung mit der, statt gegen die Landschaft

Der zukünftig instabile Zustand dieser Region wird keineswegs als hoffnungslos erachtet. Die Studie des ETH Studio Basels versucht vielmehr mit einer Vision den genannten Tendenzen und Bedingungen ein neuartiges, städtebauliches Projekt abzuringen. Dieses sieht ein Wachstum der Seegemeinden unter gleichzeitiger Erhaltung offener Bereiche mit Kulturland vor. Das Wachstum soll aber nicht nach gängigem Muster geschehen (Anlagerung weiterer Einfamilienhauszonen), sondern aus dem spezifischen Potenzial dieses Uferabschnitts ein Angebot schaffen. Ist unter den bestehenden Bedingungen eine Siedlungsform denkbar, die nicht Kulturlandschaft vernichtet, sondern Teil von ihr wird? Dies würde bedingen, die bestehende Dichotomie von Bauland und Nichtbauland zu hinterfragen und sich neue Formen zwischen Stadt und Landwirtschaft vorzustellen. Während die bisherige Entwicklung das Kulturland als Gegenstück zur Siedlung ausklammert, würde ein solches Szenario die Landschaft und deren Bewirtschaftung als integralen Teil der Entwicklungslogik verstehen. Längerfristig könnte daraus eine neue, stabile Balance zwischen Siedlung und Landschaft entstehen.
Konkret schlägt das Projekt eine wenig dichte, mit einer Streusiedlung vergleichbare Bebauung vor, in der eine spezifische Wohnform unmittelbar mit der landwirtschaftlichen Nutzung des Bodens verknüpft wird. Ein solches Angebot richtet sich an Menschen, die in einem städtischen Zentrum arbeiten und auch sonst mit den Vorzügen der Stadt verbunden sind, sich aber daneben der Bewirtschaftung und Pflege der Kulturlandschaft widmen wollen. Dies umfasst das Erzeugnis und den Vertrieb landwirtschaftlicher Güter, allerdings gedacht als Bereicherung im Leben oder als Ausgleich zu einem «städtischen» Haupterwerb. Damit reagiert es auf den anhaltenden gesellschaftlichen Trend, den Kontakt mit der Kulturlandschaft und der Nahrungsmittelproduktion zu suchen. Die in der Schweiz bereits weit fortgeschrittene Verschränkung von ländlichen und urbanen Lebensweisen soll in einer neuen Wohn- und Lebensform und letztlich auch in einer eigenen Landschaftsform ihren Ausdruck erhalten.
Wohlgemerkt geht eine solche Entprofessionalisierung der Landwirtschaft zwangsläufig zu Lasten ihrer Produktivität. Dies wäre aber bewusster Ausdruck einer anderen Abwägung öffentlicher Interessen: Im Zentrum steht nicht mehr die Nahrungsmittelversorgung, sondern eine erhöhte Vielfalt in der Landwirtschaft sowie der Schutz und die Pflege der Kulturlandschaft. Zudem erlaubt die Eingliederung von Landschaftsräumen in die zeitgenössische Urbanisierung langfristig Produktionsräume, die heute oder morgen wirtschaftlich nicht mehr bestehen können, in ihren Strukturen zu sichern und als «nationale Reserven» bei zukünftigem Bedarf zu reaktivieren.
Das Projekt für eine dezentrale Besiedlung darf keinesfalls als Kritik an der Forderung nach verdichteten Siedlungsräumen verstanden werden. Sie ist nach wie vor Voraussetzung für die Bewahrung der letzten offenen Kulturlandschaften und integraler Bestandteil dieses Projekts. Nichtsdestotrotz müssen für spezifische Situationen alternative Modelle getestet werden.

Umsetzung: Die Landwirtschaftliche Wohnzone

Kern und Instrument des Projektes ist ein neuer Zonentyp im Nutzungsplan, der die bisherige Unterscheidung von Wohn- und Landwirtschaftszone auflöst. Damit wird das wirksamste Argument der Raumplanung gegen die Zersiedlung entschärft. Dementsprechend muss der Funktionsbereich des neuen Zonentyps durch klare und rigide Regelungen beschrieben werden. Deshalb wird als Träger dieser neuen Siedlungsform eine Stiftung vorgesehen, die das Land längerfristig verpachtet, und so eine weitgehende Kontrolle über die landschaftliche und bauliche Gestaltung ausüben kann. Die Bearbeitung des Bodens wird rechtsverbindlich an das Wohnen in der Kulturlandschaft geknüpft.

Christian Mueller Inderbitzin, Architekt, Assistent am ETH Studio Basel und Mitautor der Studie Südliches Bodensee. Projekt für eine urbanisierte Kulturlandschaft. Die Studie erscheint im Juli 2012 als Publikation im gta Verlag.

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